Die Infrastruktur ist einer der zentralen Standortfaktoren einer Region. Südösterreich mit der Steiermark und Kärnten ist infrastrukturtechnisch in vielen Bereichen gegenüber anderen Bundesländern benachteiligt. Das kritisieren die Präsidenten Josef Herk und Franz Pacher.

Die derzeitige Entwicklung der Treibstoffpreise bereitet den steirischen Transportunternehmern Kopfzerbrechen. Allein der Dieselpreis sei seit September 2010 um 25 % angestiegen, berichtet der Obmann der Spediteure Albert Ferstl. Jetzt stelle sich die Frage, inwieweit die gestiegenen Preise auch an die Kunden weitergeben werden können.

Insgesamt 185 Millionen Euro will die Landespolitik in den kommenden zwei Jahren durch Kürzungen in allen Bereichen einsparen – rechnet man die geringere Neuverschuldung dazu, kommt Finanzlandesrätin Bettina Vollath gar auf ein Sparvolumen von 1,5 Milliarden Euro bis 2013.

Mit der schrittweisen Veröffentlichung der massiven Einsparungsmaßnahmen sei für die Landespolitik nun endgültig die „Stunde der Wahrheit“ gekommen, sagt WK-Direktor Thomas Spann. Die bisher bekannt gewordenen Details beurteilt er als „guten Ansatz“, den die Wirtschaftskammer unterstützen werde – allerdings komme es letztlich auf die Umsetzung an.

Mit deutlicher Kritik an der Bundespolitik hat WK-Präsident Christoph Leitl in seiner Aschermittwochsrede in Graz aufhorchen lassen. Bundesregierung und Wirtschaft hätten sich auseinandergelebt, den derzeitigen Stillstand könne sich der Standort Österreich nicht leisten. Vor allem Investitionen in die Zukunft seien längst überfällig, denn: „Wenn wir heute nicht für die nächste Generation sorgen, dann wird sie eines Tages nicht für uns sorgen können“, so das klare Statement des WK-Präsidenten.

„Das Vertrauen der Mitglieder in die Kammer wieder herstellen.“ So beschreibt der neue steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk seine derzeit wichtigste Aufgabe. Inhaltlich liegen dem 50jährigen Unternehmer, der in seiner Heimatstadt Knittelfeld einen Karosserie- und Lackierfachbetrieb mit 20 Mitarbeitern führt, vor allem die Themen (Aus-)Bildung, Integration und Verwaltungsreform am Herzen.

Defizitäre Budgets soweit das Auge reicht: Egal ob Bund, Länder oder Gemeinden, gespart werden muss überall. Der Ruf nach strukturellen Reformen im Land wird immer lauter. Allen voran fordert Rechnungshofpräsident Moser tiefgreifende Erneuerungen – wolle man die öffentlichen Haushalte konsolidieren, komme die Politik an einschneidenden Erneuerungen nicht vorbei.

Beim traditionellen Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer Steiermark wagten Wirtschaft und Politik einen Ausblick aufs neue Jahr. Während der derzeitige Konjunkturaufschwung die steirischen Unternehmer optimistisch stimmt, muss die Landespolitik 2011 beim Budget drastisch einsparen. Eines stünde aber fest: Die Wirtschafskammer sei auch im neuen Jahr ein verlässlicher Partner für die steirische Politik.

Für die steirische Wirtschaft geht es wieder bergauf – so das Ergebnis des aktuellen Konjunkturbarometers der Wirtschaftskammer Steiermark. Die gute Wirtschaftslage der letzten Monate lässt die steirischen KMU zuversichtlich ins erste Halbjahr 2011 blicken. Dennoch warnt Wirtschaftskammer Präsident Hainzl vor überzogener Euphorie: Unsicherheiten gäbe es für die steirische Wirtschaft nach wie vor.